Betontechnologische Untersuchungen
Hintergrund
Die Instandhaltung von Hochdruckwasserkraftanlagen in entlegenen, schwer zugänglichen Gebirgsregionen ist mit enormen Herausforderungen verknüpft. Diese ergeben sich insbesondere durch den Hydroabrasionsverschleiß, welcher eine wesentliche dauerhaftigkeitsrelevante Beanspruchung an wasserbaulichen Anlagen darstellt und deren Betriebssicherheit maßgeblich beeinträchtigen kann.
Zur Ausarbeitung geeigneter Maßnahmen für die exemplarische Instandsetzung der Wasserkraftanlage Seo Ho wurden lokal verfügbare Baustoffe und die vor Ort übliche Bauausführung eingehend analysiert. Der hohe Anteil von Material- und Maschinenkosten bei geringen Lohnkosten und niedrigem Ausbildungsniveau sind entscheidende Faktoren, welche die Bauausführung bestimmen. Daher lag die wesentliche Herausforderung darin, bestehende Betonbauweisen so zu modifizieren, dass mit vor Ort verfügbaren Ausgangsstoffen eine Steigerung der Dauerhaftigkeit bei konkurrenzfähigen Kosten erreicht werden kann.
Gemeinsame Betonagen im Projektgebiet (links) und Projektbesprechung zur Betonentwicklung (rechts)
Zielsetzung
Die im Verbundvorhaben KaWaTech konzeptionierte Verschleißschutzkapsel soll in einen Demonstrator überführt und im Projektgebiet implementiert werden. Diese soll die für die Wasserförderung erforderliche Maschinentechnik gegen einen zu starken Geschiebetransport dauerhaft schützen.
Weiterhin sollen angepasste Betone entwickelt werden, die die Errichtung fugenarmer Freispiegelgerinne (z. B. als Abwasserleitung) ermöglichen. Hierbei muss eine erhöhte Sicherheit gegenüber einer Durchwurzelung bzw. Rissbildung erreicht werden um Wasserverlusten im Förderverlauf vorzubeugen.