Wasserqualitätsmonitoring

Hintergrund

Karstgrundwasserleiter sind aufgrund der geringen Filterwirkung des Karbonatgesteins besonders empfindlich gegenüber Schadstoffeinträgen. So führen die kurzen Verweilzeiten von Niederschlagswasser im Karstkörper zu hohen Abflussgradienten sowie zu raschen und teils stark ausgeprägten Schwankungen der Wasserqualität. Die chemische Wasserqualität ist in gebirgigen und ländlichen Regionen, wie im Karstgebiet von Dong Van, meist einwandfrei, während extrem variable und teils sehr hohe Gehalte an fäkalen und pathogenen Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Protozoen) und suspendierten Partikeln große Probleme bereiten.

Beispiel für den zeitlichen Verlauf von Niederschlag, Quellschüttung, Trübung und Fäkalbakterien (E. coli und TTC = total thermotolerant coliforms) an einer Karstquelle in der Projektregion Dong Van aus dem Jahr 2015

Zielsetzung

So konnte im Rahmen des Wasserqualitätsmonitorings im Einzugsgebiet der Wasserförderanlage Seo Ho gezeigt werden, dass das Karstwasser eine zeitlich stark schwankende mikrobielle Wasserqualität sowie Schwebstofffracht, einschließlich abrasiver Partikel, aufweist. Zur Kontrolle von Gewässer wie dem Seo Ho-Fluss (u.a. zur Gewährleistung einer Mindestrohwasserqualität sowie zum Schutz hydraulischer Maschinen vor Abrasionsschäden) soll daher ein Frühwarnsystem mit einem Mehrkanal-Partikelzähler entwickelt und exemplarisch an der Pilotförderanlage Seo Ho eingesetzt werden.